Am 3. Juli 2023 fand im voll besetzen Festsaal des Gymnasiums Marquartstein ein Theater- und Lieder-Abend statt, der von den Schülerinnen und Schülern des Unterstufentheaters und des Unterstufenchors gemeinsam bestritten wurde.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Stück der Toten Hosen und damit wurde sofort klar: Hier weht ein frischer Wind über die Bühne. Chorleiter Martin Schorndanner hat mit seinen insgesamt 11 Sängerinnen ziemlich lässige Songs der Pop-Kultur einstudiert und das Publikum zum Grooven gebracht.

In insgesamt sieben Szenen stellte das unglaublich große Ensemble des Unterstufentheaters unter Leitung von Christoph Nöldeke Situationen aus den „Vater und Sohn“-Bildergeschichten des berühmten Zeichners Erich Ohser nach. Immer wieder stand das Thema Essen im Vordergrund, etwa bei „Zucchinisuppe“, in der es die Mutter (Finnja Zellner) ihren Töchtern (Frieda Littmann und Isabella Fürstbacher) einfach nicht recht machen kann. Selbst der Hund (Nelly Zeidler) mag die Gemüsesuppe nicht fressen und übergibt sich neben seinem Futternapf. Ebenso unterhaltsam ging es mit dem Sketch „Im Café schmeckt´s nicht“ weiter, in dem Alex Hirsch witzreich demonstrierte, wie schwer es Väter haben, ihre Kinder (gespielt von Vincent Stiegelbauer und Cheyenne Kurz) zufrieden zu stellen.

Die richtigen Umgangsformen in der Familie und Schulfrust waren häufige Themen des Abends. Ein großer Höhepunkt war dabei sicherlich die Szene „Kinder tun weh“, in dem Lilly (Lili Reich) versucht den Erwartungen ihrer fordernden Mutter (Emilia Ostner) zu entsprechen. Dämonisch tauchen wie aus dem Nichts plötzlich drei weitere Mütter auf (Rosalie Haslberger, Leni Wiedemann und Nelly Zeidler), die das Mädchen unter Druck setzen. Auch die Mathelehrerin (Marlene Schilling) hat wenig Mitgefühl mit Lilly.

Bald wird an diesem Abend klar: So ein Schülerleben kann manchmal ganz schön hart sein, auch wenn Mutter einem bei den Mathehausaufgaben hilft oder der Vater den Streit mit den Mitschülern zu schlichten versucht. Helikoptereltern sind nicht immer von Vorteil.

Sehr großen Mut bewiesen die Schülerinnen und Schüler des Untertheaters am Ende, als sie in einem etwa zwanzigminütigen Improvisationskreis nicht einstudierte Szenen präsentierten. Den ZuschauerInnen hat der unterhaltsame und vielseitige Abend sehr gefallen. Alle DarstellerInnen wurden mit großem Applaus belohnt. Die eingenommenen Spenden kommen der Ukrainehilfe zugute. Wer Kaya Mulzer als Kellnerin in einem Café mit ungenießbarem Kuchen erleben möchte oder Luise Schreib als gefräßigen Hund, der hat am Mittwoch, 5. Juli um 19.00h im Festsaal des Gymnasiums Marquartstein zum letzten Mal die Gelegenheit dazu. So viel sei gesagt: Es lohnt sich.